Australien 2009


Bildergalerie Australien 2009

Unser Tour-Tagebuch 29.07. – 20.08.2009

30.07.2009 Singapore

Die ersten 12 Stunden Flug haben wir hinter uns gebracht und sind puenktlich um 15.55 Uhr Ortszeit gelandet. Alles wohl auf. Jetzt haben wir 5 Stunden Aufenthalt und dann geht es weiter.

31.07.2009 Singapore-Melbourne

5 Stunden Aufenthalt in Singapore, einem echten Wohlfuehl Flughafen mit Wellnessbereich und Teppichboden – jetzt wissen wir auch, warum man keine Kaugummis einfuehren darf. Der Flug war recht kurzweilig und die Ankunft in Melbourne verlief bis auf einen verbotenerweise eingeschmuggelten Apfel, im Handgepaeck eines Musikers, ohne Zwischenfaelle. Das Tierheim fuer verletzte australische Wildtiere, das wir gleich nach unserer Ankunft besuchten war fuer die leicht uebermuedeten Australien-Flieger genau das Richtige. Spaeter dann im Camp nach der Zimmerverteilung war Freizeit, die eigentlich alle zum Schlafen und duschen nutzten. So frueh wie an diesem Abend war wohl noch auf keiner Tour „Lichtaus“ und das voellig freiwillig und ohne Ansage.


01.08.2009 Geelong

So, ausgeschlafen duerften jetzt alle wieder sein. Das sieht man uns auch an. Das Fruehstueck war sehr Australisch – so mit Vegemite – einer Pflanzen-Gewuerzpaste, die ein wenig an feuchte Bruehwuerfel erinnert und Porridge – also Haferflocken-Brei. der aber sehr gut angenommen wurde. Ach ja, das Wetter – wer einen warmen Pullover oder gar eine Treckingjacke mit Fleecefutter mitgenommen hat, war heute Morgen recht froh darueber. Die Temperaturen liegen hier Morgens doch nur bei 4-8 Grad. Tagsueber wird es dann angenehm bei 14-16 Grad. Heute haben wir einen Workshop in dem Christian College in Geelong und danach ein gemeinsames Bowling und BBQ (Grillabend) mit dem hiesigen Jugendorchester.


02.08.2009 Geelong Konzert im Christian College

Nach einer viel zu kurzen Nacht und schnellem Fruehstueck, fuhren wir zur Probe ins College. Je nach Geschmack nahmen wir unser Mittagessen bei KFC oder Fish and Chips ein, um uns fuer das Konzert am Nachmittag zu staerken.

Unser Partnerorchester gestaltete die erste Programmhaelfte abwechslungsreich mit einer Mischung aus sinfonischen Werken und Big Band Jazz. Nach der Pause uebernahm die JBU und fuehrte das australische Publikum durch europaeische Blasorchesterliteratur. Wir spielten u.a. Werke von Johan de Meij, Modest Mussorgsky und Jan van der Roost. Nach dem Gershwin Medley erhielten wir spontan „standing ovations“. Danach blieb aber immer noch genug Zeit um uns von Musikerkollegen vom Partnerorchester ein paar Rugby Techniken zeigen zu lassen, die wir mit Begeisterung umsetzten.

Morgen geht es ueber die „Great Ocean Road“ nach Melbourne und fuer die meisten in die erste Gastfamilie. Raus aus dem Busch in eine Millionenstadt! Wir werden dann auch das Leben in einer australischen Familie kennenlernen. Bis bald!

 

03.08.2009 Der Tag auf der Great Ocean Road

Nach spaetem Bett ein fruehes Wecken. Zur Abfahrt auf die Great Ocean Road sind alle puenktlich – bis auf einen. Der Dirigent hat Verspaetung. Zu allem Ueberfluss hat er auch noch seinen Anzug vergessen, was er erst auf der Fahrt merkt. Bus 1 muss deshalb umkehren.

Der Tag beginnt also mit Pausen. Doch die Eindruecke in den naechsten Stunden entschaedigen uns. Wo auf der Welt gibt es noch so eine Kuestenstrasse? Steile Klippen, sattgruene Haenge, Haueser, die in der Luft stehen und vor uns staendig hohe Wellen.

Regenwald und faule Koalas, die nichts besseres zu tun haben als in Eukalyptusbaeumen zu haengen. Auf nach Melbourne wo, die einen zu Gastelten gehen und die anderen in die JuHe. Die Gasteltern erwarten ihre staubedingt verspaeteten Musiker und Musikerinnen mit grosser Geduld in Blackburn.

04.08.2009 Sightseeing in Melbourne

das heisst: 300 Meter in die Hoehe in 36 Sekunden. Oben auf dem Eureka Tower grandiose Blicke auf die 3,5 Millionen Einwohner grosse Stadt, die 1835 gegruendet wurde.

Dann ausschwirren. Nachmittags: Probe an der One Community Church in Blackburn, wo am Abend das Gemeinschaftskonzert mit der Blackburn High School Concert Band stattfindet. Zuvor ein gemeinsames. Das Konzert zieht leider nur etwas mehr als 100 Besucher an, aber mit den Orchestern als jeweiligen Zuhoerern ist der Saal doch ganz nett voll.

Am Schluss viel Beifall, 2 Zugaben.

Weit nach 22 Uhr fahren die Einen mit ihren Gasteltern heim, die Anderen mit dem Bus in die JuHe.

 

05.08.2009 Stadtspaziergang in Melbourne

So, zuerst einmal die gute Nachricht – von dem Bombenanschlag in Melbourne haben wir hier nichts mitbekommen – es ist auch alles ruhig. Die Nachricht des Anschlags bekamen wir aus Ulm per Mail.

Heute waren wir schon um 9.15 aus der JuHe losgefahren und haben uns am Immigation Museum mit den Anderen aus den Gastfamilien getroffen.

Leider wollte man uns als Riesen-Gruppe nicht ohne Anmeldung hereinlassen. Dann haben wir halt das Programm schnell umgestellt und einen mehrstuendigen Stadtspaziergang durch die wunderschoenen Gassen und Arkaden von Melbourne angeboten.

Etwa die Haelfte der Musiker waren auch dabei – die restlichen haben den Tag wohl mehr oder weniger zum relaxen, shoppen und in kleinen Gruppen zum Sightseeing genutzt. Die Homestays (Musiker\innen die in Gastfamilien wohnen) trafen sich um 16.00, um mit dem Bus zur Blackburn High School zurueck zu fahren. Die restlichen haben bis zum Abend Freizeit und koennen die Stadt ganz fuer sich erobern.

So ein Ruhetag muss eben auch mal sein – Morgen sitzen wir ja mindestens 10 Stunden im Bus um nach Canberra zu fahren.

 

06.08.2009 Fahrt nach Canberra

Die Fahrt war sehr lang und auch ein wenig eintoenig, so schoen und fremd die Kuestenstreifen hier sind, so gleichfoermig ist die Fahrt durch Viehweiden und kleine, nicht besonders schoene Kleinstaedte auf dem Weg von Melbourne nach Canberra. Der erste Eindruck der australischen Hauptstadt ist modern, kalt und ein wenig kuenstlich – und wie wir erfahren haben ist diese Stadt ja eigentlich auch kuenstlich weil man sich hier nicht auf Sydney oder Melbourne als Hauptstadt einigen konnte.

Morgen gibt es dann nach dem Konzert wieder mehr zu berichten.

Gute Nacht

 

07.08.09 Canberra

Der heutige Tag in Kurzform:

Morgens war „National Museum“ angesagt mit vielen interessanten Informationen ueber Australiens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Danach wieder Jaeger und Sammler in der Stadt. Essensangebot alternativ Chinesisch, Mexikanisch oder Fast Foodisch.

Mittags Probe in der Multifunktionshalle des testosterongeschwaengerten St. Edmund`s College (das College ist eine reine Jungenschule). Kalt war`s, aber die Stimmung trotzdem gut.

Nach der Probe gemeinsames Essen bei Pizza und Cola, danach Konzert mit hohem Besuch: Exzellenz Dr. Michael Witter war mit Frau Johanna beim Konzert anwesend und beide waren begeistert. Doch nicht nur der deutsche Botschafter war gluecklich ueber unser Koennen, sondern auch das Publikum (stehende Ovationen). Nach den gemeinsam gespielten Nationalhymnen (mit ingesamt 200 Musiker/innen auf der Buehne) gings fuer die U18-jaehrigen zurueck in die Gastfamilien und fuer die Ue18-jaehrigen in die Juhe zum Feiern.

 

08.08.09 Besuch beim deutschen Botschafter in Australien

Die Witters waren von der musikalischen Leistung der Ulmer und vom finalen Auftritt aller drei Ensembles mit insgesamt 180 Musikern unter Leitung Josef Christs so angetan, dass sie gegenueber dem zweiten JBU-Vorsitzenden Michael Boesl kurzentschlossen eine Einladung fuer den naechsten Morgen aussprachen. Im Botschaftsgarten kam es zum Fototermin der jungen Musikerinnen und Musiker mit dem Botschafter-Ehepaar.

Danach folgten die Besichtigung des neuen Australischen Parlaments und Regierungsgebaeudes das in einen kuenstlichen Berg hineingebaut wurde, dieser Berg steht neben einem kuenstlichen See. Am Nachmittag folgte nochmal eine Besichtigung: Die nationale Gedenkstaette fuer alle gefallenen Australier. Der letzte Abend in Canberra stand zur freien Verfuegung.

 

09.08.2009 Sydney wir kommen

Heute ist wieder einmal Busreisetag: Canberra – Sydney dauert fast 5 Stunden. Die 4 Millionen-Stadt empfängt uns mit ihrem Olympiapark – und schon wenig später stiefeln wir um das Sydney Opera Haus herum.

Unsere JuHe liegt allerdings weit weg von Downtown – der Bus braucht eine dreiviertel Stunde dafür.

 

10.08.2009 Fototermin

Bilder in allen Varianten mit uns in Einheitskleidung mit der Harbour Bridge und dem Opernhaus im Hintergrund. Das ist so schoen und faszinierend wie am Vorabend die Bootsfahrt zum Darling Harbour, als die leuchtende Skyline von Sydney unsere Herzen höher schlagen liess. Nachmittags Probe und Workshop mit Stephen Williams in der Sydney Congress Hall unserem 4. Konzertort. Unsere Mitstreiter von der New South Wales Public School Symphonic Windband sind gut aber wir sind auch nicht schlecht.

 

11.08.2009 Sydney !

Der Tag beginnt im Regen aber aufregend: Wir besichtigen das Sydney Opera House und sind alle hingerissen – vor allem weil wir wenigstens einen sehr langen Blick und ein grosses Ohr in die grosse Konzerthalle werfen durften wo dass Sydney Symphony Orchester. Wenns klappt, sehen wir morgen das Konzert mit Werken von Haydn und Bruckner. Uns bleibt heute eine Menge Zeit, Sydney zu erkunden.

12.08.2009 Sydney Opera House Teil 2

Also das war schon der Hammer, da haben wir doch tatsaechlich 75 Karten zum Spottpreis von 25 AUD bekommen und sind geschlossen ins Konzert Haydn und Bruckner wurde gegeben. Die Stimmung war riesig obwohl die Profimusiker (Trompeten) nicht immer ganz sicher waren.

Den Tag ueber waren wir am Strand und haben mit den Wellen, die hier doch einiges groesser waren als Zuhause, gespielt. Oder besser gesagt mit uns spielen lassen. Richtig ist Wasser durften wir aber nur im Pool. Das war einfach sicherer.

 

13.8.2009 Tamworth

Die Fahrt von Sydney nach Tamworth verlief eigentlich recht eintoenig, als wir uns Tamworth naeherten kamen wir uns etwas wie in Texas vor. Farmen, Pferde Kuehe usw. in Tamworth, der Country Music Hauptstadt Australiens, war es dann schon ein wenig seltsam. Nach all den Mega Cities nun eine 35.000 Einwohner zaehlende Provinzstadt. Aber das haben wir schnell vergessen. Die Menschen dort hatten sich riesig auf uns gefreut und bereiteten uns einen herzlichen Empfang, das beste BBQ (Grillfest) das wir auf der ganzen Tour bekommen hatten und beim Konzert herrschte echte Partystimmung. Nach dem Konzert konnten wir mehr CDs verkaufen als bei allen vorherigen Konzerten zusammen.

 

14.8.2009 Tamworth – Brisbane

Ja, und heute ging es nach Brisbane.

Am Old Museum angekommen wurden alle Musikerinnen und Musiker in die Gastfamilien verteilt.

 

15.8.2009 Brisbane – Gastfamilientag

Heute muessten natuerlich ca. 30 Berichte in unserem Tagebuch stehen, da jede Gastfamilie mit ihren Schuetzlingen etwas anderes unternehmen konnte. Das soll uns die Moeglichkeit geben das Leben in einer Aussie-Familie kennen zu lernen.

16.8.2009 Brisbane

Heute war Konzert im Old Museum in Brisbane. Das Gebauede sieht von aussen echt klasse aus. Innen ist es eher renovierungsbeduerftig aber der Saal ist sehr schoen. Auch dieses Mal hatten wir Besuch von einem Vertreter der Bundesrepublik Deutschland. Herr Sulzer, Honorarkonsul der BRD war ein begeisterter Zuhoerer und fand viele sehr nette Worte fuer unser Konzert.

Auch wir waren sehr zufrieden. Danach gab es wieder einmal ein BBQ diesmal mit Burgern – anschliessend ging es wieder in die Gastfamilien bzw. fuer einen Teil der Grossen in einen Pub zum Feiern.

 

17.8.2009 Brisbane – Moreton Bay College

Heute stand ein Schulkonzert in einer der teuersten Privatschulen Queensland auf dem Programm, nicht nur ein Teil der Schueler, sondern  auch Bewohner eines nahe gelegenen Altenheims kamen zu diesem Konzert. Ein, fuer eine Schule, riesiger Konzertsaal mit einer guten Auswahl an Percussions-Instrumenten stand fuer uns zur Verfuegung. Der Empfang durch die Schule war sehr herzlich und die anwesenden Schueler und Senioren waren von unserem Spiel sehr angetan.

Manchmal hat man hier den Eindruck, dass man uns solch eine Qualitaet gar nicht zugetraut hat. Na ja, der Name JBU bzw. UKM hat halt in Australien noch nicht den Ruf wie in Deutschland.

 

18.8.2009 Letzter Tag in Brisbane – Strandtag

Morgens um 8:30 trafen wir uns am Old Museum um gemeinsam in gemieteten Bussen nach Noosa Head zu fahren. Noosa Head ein angesagter Badeort cirka 2 Autostunden noerdlich von Brisbane, an der Sunshine Coast gelegen ist ein wirklich fantastischer Ort. Man kann dort schwimmen, surfen, sonnen oder auch in den Noosa Head National Park zum wandern gehen.

Und so sah auch unser Programm fuer diesen Tag aus. Waehrend die einen sofort am Strand die Badehose anzogen gingen einige andere auf eine dreistuendige Wanderung. Zuerst der Kueste entlang, vorbei an einsamen Buchten bis zum Kap wo man sich die warme aber steife Brise um die Nase wehen lassen konnte. Um dann durch den immer dichter werdenden Buschwald zurueck zu gehen. Am Headquarter des Nationalparks waren dann alle froh und gluecklich diese Wanderung mitgemacht zu haben.

 

19.08.2009 Brisbane – Singapore

Heute beginnt die Heimreise. Bis jetzt sind wir puenktlich – Sowohl das einchecken, als auch der Flug von Brisbane nach Singapore haben reibungslos funktioniert.

Der Flug ueber Australien war einfach super. Schliesslich sind wir heute bei Tageslicht ueber das schier endlose Outback geflogen. Als wir ueber Indonesien waren konnten wir von oben in einige Vulkane sehen. Der Anflug auf Singapore geschah dann bei Nacht und man konnte hunderte Frachtschiffe sehen, die auf dem Weg nach Singapore sind.

Ja, wenn einer eine Reise tut – dann kann er was erzaehlen.

Und wenn die JBU eine Reise tut dann koennen sogar 75 was erzaehlen.

 

20.08.2009 Singapore – Ulm

So, das wäre geschafft. Alle sind wieder heil in der Heimat angekommen. Pünktlich sind wir in Frankfurt gelandet, der Bus hat schon auf uns gewartet und wenn in Ulm nicht wieder einmal alle Strassen und Tunnel gleichzeitig repariert werden würden, wären wir auch pünktlich in Ulm angekommen.

Der Abschied von Australien viel eben auch 75 mal unterschiedlich aus. Die einen sind sicherlich froh wieder hier zu sein, aber es gibt natuerlich auch einige die gern noch eine Zeit in Australien geblieben wären. Vier Musikerinnen und Musiker hatten diesen Wunsch bereits vor dem Abflug geäussert und sind nun auch noch in Australien geblieben.

Und für uns bleibt eigentlich nur noch eines, Danke sagen.

Danke all denen die diese Konzertreise erst möglich gemacht haben. Danke unserem Dirigenten, Josef Christ, der wieder einmal alle Fäden der Organisation in der Hand hatte und sicher den richtigen Faden zur richtigen Zeit zog, um diese Reise zu ermöglichen.

Danke, unserem Vorstand, den Betreuern, dem Ausschuss, den Sponsoren, den Gastorchestern, den Gasteltern. Kurz – Danke, allen die geholfen haben, sichtbar oder unsichtbar.

 

Konzertplan/Concerts

Junge Bläserphilharmonie Ulm

Konzertplan Australien-Tournee 29.07.-20.08.2009

Our Concerts Australia Tour 7/29 – 8/20/2009

02.08.2009 14 h Christian College Geelong Highton Chapel18 Burdekin Drive, Highton Christian College Geelong Concert Band Ltg. Andrew Dunlop Junge Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

04.08.2009 19.30 h Melbourne-Blackburn One Community Church 184 Surrey Road Blackburn Blackburn High School Concert Band Ltg. Stephen Hardie Junge Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

07.08.2009 19 h Canberra, R.J. Wallace HallSt Edmund’s College Canberra Canberra AveManuka ACT 2603, Australia St. Edmund’s/St. Clares College Concert Band Combined ACT High School Band Junge Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

10.08.2009 13 h Sydney Congress Hall 140 Elizabeth Street, Sydney Schulkonzert mit der Jungen Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

10.08.2009 19.30 h Sydney Congress Hall 140 Elizabeth Street, Sydney New South Wales Public Schools Symphonic Wind Orchestra Ltg: Stephen Williams und Junge Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

13.8.2009 19.30 Tamworth High School Auditorium Willis Street, South Tamworth, NSW 2340 Tamworth Regional Concert Band Junge Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

16.08.2009 15 h Brisbane, Old Museum Concert Hall Bowen Bridge Rd Bowen Hills Queensland 4006 Queensland Youth Orchestra Wind Symphony, Ltg. Renee Dent Junge Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

17.08.2009 12.15 h Brisbane, Moreton Bay College Concert Hall 450 Wondall Rd, Manly West QLD 4179 Konzert mit der Jungen Bläserphilharmonie Ulm, Ltg. Josef Christ

 

Die Konzertreise wurde mit Unterstützung des Goethe-Instituts durchgeführt.


Presseberichte Australien 2009


Drei Wochen lang reist die Junge Bläserphilharmonie Ulm kreuz und quer über den fünften Kontinent. Die gute Stimmung kann auch der australische Winter nicht trüben. Dafür sorgen auch die erfolgreichen Konzerte, die die 68 Musiker auf ihrer Reise veranstalten.

Für die Junge Bläserphilharmonie Ulm birgt die Reise quer durch Australien so manche Überraschung. Dass zum Beispiel die Australier nicht nur auf der linken Straßenseite Auto fahren, sondern auch auf der Rolltreppe im Einkaufszentrum links stehen und rechts gehen, gehört zu den Dingen, die die Ulmer Musiker bei ihrer Reise erst lernen mussten. Doch trotz aller ungewohnter Begebenheiten so berichten sie in einer Email – fühlen sich die 68 Teilnehmer rundum wohl.

Immerhin gibt es auf dem fremden Kontinent jede Menge zu entdecken. Etwa das australische Outback, Koalas, Emus und Kängurus in ihrem natürlichen Lebensraum. Etwas neidisch blicken die Besucher auf die Kängurus, denen vom vielen Herumspringen warm wird, was leider beim Menschen nicht so ganz funktioniert. Bei Temperaturen von nur fünf Grad – in Australien ist jetzt gerade Winter – schwitzt kaum jemand. Umso verständlicher ist die Begeisterung nach der ersten Übernachtung in Gastfamilien in Melbourne. Glücklich meint Flötistin Ina: „Das war die erste Nacht, in der ich nicht gefroren habe.“ Auch die ersten Sprachbarrieren haben die Ulmer gut überwunden. So hat Schlagzeuger Andreas inzwischen festgestellt, „dass man mit ,Schwänglisch’ immer irgendwie kommunizieren kann“.

„Stylische Klamotten“, eine „imposante Skyline“ und „interessante Architektur“ – Melbourne hat es den Musikern angetan. Beim Gemeinschaftskonzert mit dem Christian-College in der kalten Mehrzweckhalle von Blackburn – einem Vorort von Melbourne – wurden die Ulmer mit viel Beifall belohnt.

Canberra war der nächste Stopp auf der Reise. Trotz wenig Publikum war die Stimmung beim gemeinsamen Musizieren mit zwei australischen Schulen super. Stehende Ovationen nach den beiden Nationalhymnen begeistert auch den deutschen Botschafter Michael Witter, der die Musiker für den nächsten Morgen in seine Residenz eingeladen hatte.

Quelle: Südwest-Presse Ulm
Autor: unbekannt
Datum: unbekannt


Junge Bläserphilharmonie Ulm vor Rückflug von Australien

Die Ulmer Musiker beim Fotoshooting in Sydney

Sydney/Ulm.

Ein Dirigent, 68 junge Musiker, sechs erwachsene Begleiter – das sind die junge Bläserphilharmonie Ulm in Australien. Hinter der dreiwöchigen Konzertreise steckt eine logistische Höchstleistung

Es ist der Abend nach der Besichtigung des Sydney Opera Houses, das grandiose Stück meisterlicher Architektur, dessen spektakuläres Design alles in einem ist: geöffnete Muscheln oder übereinander gelagerte Schneckenhäuser genauso wie sich paarende Schildkröten oder übergestülpte Nonnenhauben. Während der Besichtigung des neben der 75 Jahre alten Harbour Bridge zweiten Wahrzeichens von Sydney waren die 68 Musikerinnen und Musiker der Jungen Bläserphilharmonie Ulm (JBU) Augen- und Ohrenzeugen einer Probe des Sydney Symphonic Orchestras geworden: Hayds Symphonie Nr. 100 und Bruckners Symphonie Nr. 3.

Jetzt, beim Abendessen, machen weniger Hühnchen, Beef und Reis den Jugendlichen den Mund wässrig, als vielmehr JBU-Drigent Josef Christ: „Wer hätte Lust, morgen Abend in das Konzert zu gehen?“ 68 Finger schnellen in die Höhe. Alle wollen mit. So werden die jungen Ulmer, ihr musikalischer Leiter und die sechs erwachsenen Begleiter der Gruppe am nächsten Abend 75 der mehr als 2800 Plätze im Konzertsaal des Opera Houses besetzen.

Christ und JBU-Vizevorsitzender Michael Bösl hatten während der Führung die Chance beim Schopf ergriffen und ein Sonderpaket an Eintrittskarten ergattert: 25 australische Dollar (ein australischer Dollar sind 60 Euro-Cent) pro Ticket, das für die oberen Ränge regulär 68 australische Dollar kosten würde. Als Christ noch verkündet, dass der JBU-Trägerverein die Kosten für den Konzertbesuch übernimmt, ist die Freunde komplett.

Diese Begebenheit macht deutlich: Drei Wochen Konzertreise über drei australische Bundesstaaten hinweg heißt immer alles mal 68 oder plus der Erwachsenen mal 75. 75 Tickets fürs Sydney Opera House, 75 mal Frühstück in der Jugendherberge, 75 Eintrittskarten aufs Besichtigungsdeck des 300 Meter hohen Eureka-Towers in Melbourne. Und wenn die Reisenden Freizeit haben und sich in der Stadt selber versorgen müssen, heißt dies, dass die „Reise-Finanzministerin“ 75 mal zwölf australische Dollar bereithalten muss.

Hinter dem Unternehmen Australien-Tournee stecken neben guten Kontakten zu australischen Dirigenten und Orchestern seit der ersten Reise nach Australien vor sieben Jahren eine organisatorische und logistische Meisterleistung, die Christ, Bösl und Co. mit Unterstützung der Jugendlichen über mehr als ein Jahr von Ulm aus erbracht haben.

Jedes Orchestermitglied muss einen Eigenbeitrag von 1500 Euro zahlen. Dennoch konnte die Reise nur mit finanzieller Unterstützung durch das Goethe-Institut und Sponsoren aus der regionalen Ulmer und Neu-Ulmer Wirtschaft ermöglicht werden.

Von heute an halten sich die Ulmer in Brisbane auf, der letzten Station mit zwei Auftritten vor der Rückkehr kommende Woche. Bösl, der über die Jahre hinweg alle großen Konzertreisen der früheren Ulmer Knabenmusik (UKM) mitgemacht hat, ist zufrieden: „Keine Zwischenfälle, keine Komplikationen. Toi, toi, toi, wir können glücklich sein.“

Die Bläserphilharmonie bestritt eines ihrer acht Tour-Konzerte in der Sydney Congress Hall – zusammen mit einem Auswahlorchester, bestehend aus Musikern öffentlicher Highschools des Bundesstaates New South Wales. Hier wie bei allen bisherigen Auftritten schlagen dem Ulmer Orchester Wellen der Sympathie entgegen. Vor allem erfährt die JBU Anerkennung für ihr musikalisches Niveau und das anspruchsvolle Musikprogramm, das Christ für den dreiwöchigen Australien-Trip monatelang einstudiert hatte. Es fächert die musikalische Bandbreite der JBU auf, die unter ihrem Dirigenten im vergangenen Jahr in ihrer Kategorie den deutschen Orchesterwettbewerb gewonnen hat und sich deshalb nun vier Jahre lang das beste sinfonische Jugendblasorchester Deutschlands nennen darf.

Die Titel und Werke in Down under reichen vom eingängigen „Cry of the celts“, bekannt aus der irischen Tanzshow „Lord of the dance“, über Mussorgskys sinfonisches Werk „Night on bald mountain“ oder zum beschwingten Gershwin-Medley und den beifallsumrauschten Klezmer-Klassikern. Und ab und zu setzen Christ und seine Musiker auch noch den Ulmer Fischermarsch drauf.

Die Musikreisenden aus Ulm erfahren in Australien große Gastfreundschaft, Freundschaften entstehen unter Jugendlichen. Dazu tragen vor allem jene Stationen bei, auf denen ein Teil oder wie jetzt zum Finale in Brisbane alle Jugendlichen und Erwachsenen in Gastfamilien untergebracht sind. Den hilfsbereiten Busfahrern Stevo und Tony wurde am Freitagabend ein großer Abschiedsbahnhof bereitet.

Nicht zuletzt auf die Unmittelbarkeit der Begegnungen dieser Art legt Christ Wert, wenn er Konzertreisen für die JBU plant. „Die musikalische Leistung ist das eine, sie muss stimmen“, sagt der Dirigent. „Doch der Wert solcher Reisen besteht auch darin, dass junge Menschen sich auf internationaler Ebene hautnah treffen.“

Quelle: Südwest-Presse Ulm
Autor: Andreas Knappe
Datum: 14.08.2009


Jahreskonzert der Jungen Bläserphilharmonie Ulm im Congress Centrum

Klanggewaltig präsentierten sich die Musiker der Jungen Bläserphilharmonie Ulm
beim Jahreskonzert im Congress Centrum.
Foto: Matthias Kessler

Mit Risiko und Leidenschaft

Im Sommer in Australien, jetzt beim Jahreskonzert im Congress Centrum: Begeisterung über die Spielfreude der Jungen Bläserphilharmonie Ulm.

Die Junge Bläserphilharmonie Ulm ist ein Vorzeigeensemble. Dass die Basis dieses Erfolges das präzise Spiel im Ensemble ist, das zeigte zu Beginn gleich der Nachwuchs mit einem sehr konzentriert präsentierten Traditional. Entsprechend homogen und klangschön gelang so der elegische Mittelteil aus einem Stück des Star-Wars-Komponisten John Williams, während der rhythmisch akzentuierte Rahmen aufkeimendes musikalisches Temperament bewies. Ein Hinweis darauf, dass die gut zwei Dutzend jungen Leute die Begabung und den Ehrgeiz haben, ins Große Orchester hinüberzuwachsen.

Die Messlatte dafür markierten dann die Großen gleich anschließend. Und diese Latte liegt nicht in unmittelbarer Reichweite, denn die ausgreifende Klanggebärde, mit der der „Einzug der Königin“ inszeniert wurde, setzt einige Reife voraus. Erst recht die Kunst der musikalischen Dramatisierung und das individuelle instrumentale Können, mit der die mit Soli gespickte Suite aus Bert Appermonts Musical-„Saga Candida“ ins Werk gesetzt wurde.

Eine kontrastreiche musikalische Erzählung in einen weiten Bogen zu spannen, das wurde hier als besondere Qualität des Orchesters erlebbar – und in Mussorgskys „Nacht auf dem Berge“ in verdichteter Weise geboten. Mit rassigen dynamischen Steigerungen, mit lyrisch angehauchten Passagen und mit einer Auffächerung und Kombination der Orchesterstimmen, in der sich Detailreichtum und Tiefenschärfe des Klangbildes wie in einem offenen Buch zeigten.

Kein Wunder, dass das dermaßen hochgestimmte Publikum selbst dem eingespielten, von Charme und jugendlichem Übermut geprägten Film über die Sommer-Tournee in Australien rauschenden Beifall zollte. Und eine einzige Hommage ans Gastland waren dann die „Visions of Australia“ von Graham Lloyd. Mit vier tieftönenden Didgeridoos und quirliger Snare-Drum beginnend und zeitweilig in eine überschäumende Volksfest-Parade auswachsend. Druckvoll das treibende Schlagwerk, herrlich etwa der elegische Gesang der Tubas in einem Stück, in dem Josef Christ am Dirigentenpult auch das Schrille und Schroffe ausspielen ließ.

Dass in Sachen Risikobereitschaft und musikalischer Leidenschaft aber noch Luft nach oben ist, zeigte das Gershwin-Medley. Wie ein Klang zu bauen ist, wie aus einem kleinteiligen Puzzle ein faszinierendes Bild wird, mit fugenlosen Übergängen und couragierter Attacke, demonstrierte die Bläserphilharmonie in drei stilsicher intonierten Folklore-Stücken. Inklusive einer Spur Ekstase im Klezmer-Hochzeitstanz. Logisch, dass sich da die Ulmer ganz australisch gaben: herzhaft, mit euphorischem Applaus.

Quelle: Südwest-Presse Ulm
Autor: Georg Linsenmann
Datum: 12.10.2009